Sitzkorrektur durch Sibylle Wiemer: wo in Wahrheit das Problem sitzt.

Der korrekte Reitsitz beginnt im Kopf und endet bei der Fußsohle. Die Schwierigkeit ist, dass die Blockade im Körper oft woanders sitzt als man vermutet, nennt Trainerin Sibylle Wiemer ein typisches Beispiel: „Wenn mein Kopf verkrampft kann es das Becken sein, die nicht locker ist“.

Apropos Kopf: „Zu viel Bewegung im Kopf heißt in der Regel, dass woanders in der Wirbelsäule etwas fest ist. Bei zu wenig Bewegung wird wiederum unser Hirn gestaucht. Eigentlich ist der einzige Sinn und Zweck unseres Körpers dafür zu sorgen, dass unser Gehirn Ruhe hat. Also mit anderen Worten: unser Gehirn möchte eigentlich von den Pferdebewegungen relativ wenig mitbekommen. Ich darf also weder den Kopf schlackern lassen, noch mit Gewalt versuchen, den Kopf still zu halten.“ Der Satz „schau wo Du hin reitest“ werde falsch verstanden
worden. Dem begegnet man richtig, wenn man beim gebogenen Pferd durch die Ohren schaut bzw. sich Scheinwerfer nicht nur in den Augen, sondern auch zwei in den Schultern und einen im Bauch vorstellt, die alle in die gleiche Richtung strahlen und man so in den Wendungen wie eine
Playmobil-Mandl den Oberkörper insgesamt und nicht nur den Kopf dreht. Anders gesagt: wir wollen unser Brustbein im Grunde mit dem Brustbein des Pferdes bewegen, das direkt unter dem Widerrist liegt. Unser Kopf macht diese Bewegung gleichermaßen mit. Wenn ich mir eine Uhr vorstellen und es 12 Uhr ist, wenn ich gerade aus reite, drehe ich mich nach 11 Uhr, wenn ich links abwende und nach 13 Uhr wenn ich rechts
abwende. So kommt meine jeweils äußere Hand automatisch an den Hals des Pferdes, das Gewicht im Sattel verlagere ich auch automatisch entsprechend und die Wendung klappt.
Um den Kopf zu lockern, auch während der Bildschirmarbeit, kann man mit Mittel- und Ringfinger auf die Schädelkante legen und mit dem Daumen von der Mitte des Schädelrands bis vor zu den Ohren vor die Kante durchmassieren. Dazu eignen sich auch bestens kleine Tellington-Kreise.
Zur Linda Tellington-Methode findet ihr übrigens auf dem AUF TRAB-Kanal auch noch einige Folgen. Ich werdet staunen, wie die merkt Drehbewegung des Kopfes oder auch die Rauf- und Runter- Bewegung Eures Kopfes viel freier wird.
In der aktuelle Podcast-Folge arbeitet sich Sibylle Wiemer mit mir durch sämtliche Körperteile und lässt auch die „Problemzonen“ der Reiterinnen – großer Busen, viel Oberschenkel usw. – nicht aus, ohne uns dabei wertvolle Tipps mit auf die Reitreise zu geben und zu erklären, wo in Wahrheit das Problem sitzt.

Viel Hörvergnügen wünschen Podcast-Host Julia Kistner und ihree Welshies.

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Fotos: Sibylle Wiemer

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