„Lerne viel über die gute und schlechte Seite von Dir und Deinem Pferd.“
„Letztendlich gibt’s drei verschiedene Sachen. Entweder Schulter herein, da ist das Pferd gebogen und läuft aus der Biegung raus in Richtung der äußeren Schulter. Beim Travers und beim Ronvers läuft es in die Biegung rein, also läuft in Richtung der inneren Schulter und beim Schenkelweichen sollte es in sich gerade sein“, erklärt die mobileTrainerin Sibylle Wiemer.
Als Vorübung sollten natürlich die Übergänge „Schritt-Halt“ und „Halt- rückwärts“ gut funktionieren aber dann würde Sibylle mit Schulter herein beginnen, „und das nicht erst aufeinem fortgeschrittenen Niveau. Das ist eine perfekte Übung für die Gymnastizierung des Pferdes und auch um sein eigenes Können abzurufen und wie das Pferd die Hilfen annimmt.“ Weil die Aufgabe so komplex sei – „jede Hand und jedes Bein hat eine andere Aufgabe, der Kopf soll irgendwo hinschauen, das Gewicht sich verlagern und der Oberkörper drehen“ – sei es wichtig, die Übung zu zerlegen und schrittweise zuerlernen: Punkt Eins, die Hinterhand soll am Hufschlag bleiben deshalb übt mandas Ganze erst einmal im Stehen. Die Hinterhand soll auf dem Hufschlag bleiben.Dann soll die Schulter ein bis zwei Schritte mit dem äußeren Schenkel weit vorne am Gurt zur Unterstützung nach innen bewegt werden, etwa 30 bis 45 Grad. Die Kopf-Hals-Position bleibt in sich gerade, der Kopf wird also nicht mit dem inneren Zügel nach innen gezogen.
„Und dann haben wir relativ schnell ganz spannende Sachen. Es geht bei dem einen ganz leicht, nur dann nicht wieder zurück. Dann bleibt das Pferd mit der Hinterhand nicht stehen, sondern mit der Vorhand und dreht die Hinterhand. In dem Fall sollte man die Hand wechseln und oh Wunder, hier ist es genau umgekehrt: Die Schulter kommt nicht herein, aber heraus gehtes einfach. Damit hat der Reiter schon eine sehr wertvolle Information über sein Pferd. Auf welcher Schulter hängt das Pferd oder welche Schulter belastet das Pferd mehr als mehr als die andere. Er bekommt aber auch Informationen übersich selber, in welche Richtung ihm etwas leichter fällt und dass er in die andere Richtung sich verdreht oder versucht, nicht mit der Gewichtsverlagerung, sondern versucht durch die Schulter zur Seite zu lehnen das Pferd in eine Richtung zu manövrieren.“
Man muss also immer erst die Schulter hereinholen, bevor man seitwärts gehen kann. Wem die Übung schwer fällt, dem sei auch erlaubt, dabei ein paar Schritte rückwärts zu geht oder man beginnt überhaupt mit Konterschulterherein. Dafür geht man auf den zweiten Hufschlag und stellt die Pferdschult nach außen. „Das Pferd hat dabei nämlich in der Regel eine Bande oder ein Zaun vor der Nase und kann nicht nach vorne stürmen.“ Auch kann man Schulterherein am Boden üben.
Dies und vielmehr erklärt Sibylle Wiemer in der aktuellen Podcastfolge AUF TRAB und in Ihrem Praxisratgeber „Lektionen für die Reitstunde“, erschienen im Kosmos-Verlag.
Viel Hörvergnügen wünschen Euch Julia und die Welshies, die ihr sehr gerne unterstützen könnt, indem ihr den Podcast liked, kommentiert, abonniert oder ihn weiterempfehlt.
Musik- und Soundrechte: https://auftrab.eu/index.php/musik-und-soundrechte/
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Foto: Sibylle Wiemer