Diesmal beschäftigt uns ein saisonal sehr ernstes Thema: Der gefährliche Koppelgang an Sonnentagen im September und Oktober. SCHNAUB Genau Tessa SCHNAUB, dass man im Frühjahr langsam anweiden soll hat sich schon herumgesprochen. Dass auch der Herbst kritisch, weil auch hier der Fruktangehalt, als Zuckergehalt im Gras sehr hoch ist, ist vielen nicht so bewusst. Das gefährliche Fruktan kann vor allem bei Ponny- und leicht füttrigen Rassen Hufruhe auslösen. Es kann auch Durchfall oder Koliken verursachen.
Ja und vereinfacht gesagt ist der Fruktangehalt immer dann hoch, wenn das Gras, etwa durch den Morgenfrost oder Temperaturen unter acht Grad Celsius gestresst sind. Umso mehr, wenn obendrein die Sonne scheint. Auch Hitze und Wassermangel strapazieren das Gras, eine typische Stresssituation für das niederschlagsarme Marchfeld.
Bevor ich Euch nochmals zusammenfasse, wann weiden im Herbst besonders gefährlich ist: Hier nochmals eine Veranstaltung in eigener Sache. Am 13. und 14. November 2021 findet in der Reithalle des Festschloss Schlosshof ein zweitägiger Kurs Centered Riding – Reiten aus der Körpermitte mit Rosi Schreiber-Jetzinger statt.Wir hätten noch Restplätze zu vergeben. Bei Interesse schreibt mir an julia@auftrab.eu. Info zum Kurs findet ihr auch auf www.auftrab.eu.
Von September bis April ist untertags wie nachts der Fruktangehalt hoch. Extrem hoch ist er, wenn die Sonne scheint und Frost ist. Hochist er bei bewölktem Wetter und Frost – sprich beim Morgenfrost die Pferde keinesfalls auf die Koppel lassen. Zeitlich begrenzt können sie auf die Koppel, wenn es regnet oder bewölkt und nicht frostig ist. Auch die Höhe vom Gras bestimmt den Fruktangehalt und der ist keineswegs geringer wenn die Halme kürzer sing, im Gegenteil: Je länger das Gras, desto weniger Fruktan. Da gibt es die Bierflaschen-Regel: Ist das Gras etwa so hoch wie eine Bierflasche, das sind so 20 cm, dann kann man mit dem Anweiden beginnen. Abgegraste Weiden haben einen hohen Fruktangehalt. Der ist übrigens auch umso geringer, je nährstoffreicher der Boden ist.
Wer genau wissen will, wieviel Zuckergehalt in seinem Weidegras ist, für den habe ich im Internet etwas Großartiges entdeckt und auch schon erfolgreich ausprobiert: Einen Refraktometer, mit dem etwa Winzer den Zuckergehalt ihrer Trauben oder Imker ihres Honigs messen. Damit kann man auch relativ leicht den Zuckergehalt von Gras ermitteln. Die Geräte kosten bei Amazon um die 30 Euro, sind also erschwinglich. Ansonsten braucht ihr noch eine Knoblauchpresse. Und so geht´s: Man schneidet an unterschiedlichen Stellen auf der Graskoppel mit der Schere ein paar Büschel Gras ab, man sollte sie nicht abrupfen. Zuhause schneidet man mit der Schere die Halme noch in ganz kleine Stückchen, die man anschließend in die Knoblauchpresse steckt, um ein paar Tropfen Flüssigkeit auf eine Untertasse oder ähnlichem zu pressen. Dann saugt man den Grassaft mit den mitgelieferten Pipetten auf und betropft damit das Glas des Refraktometers und liest entweder digital den Wert ab oder man schaut bei den günstigeren Modellen durch den Gucker, den man gegen das Licht hält und sieht innen dann die Messskala mit dem Messwert. Ihr findet hieru ein kurzes Erklär-Video auf Youtube auf dem Auf Trab-Kanal, sowie auf Facebook und Instagram
Vorsichtig auch vor giftigem Laub vor giftigen Bäumen. Viel Hörvergüngen wünschen Julia Kistner und ihre Welschies.
Musik- und Soundrechte: https://auftrab.eu/index.php/musik-und-soundrechte/
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