Die Schokoladenseite Deines Pferdes und wie Du es in Balance bringst.

Einige AUF TRAB-Podcastfolgen haben sich bereits mit der angeborenen körperlichen Schiefe unserer Pferde beschäftigt, eine Folge der einseitigen Lage des Fohlens im Mutterleib. Diese ist aber nur eine Lateralität von drei, betont Konstanze Krüger, Professorin für Pferdehaltung im Studiengang Pferdewirtschaft in Nürtingen. Sie forscht mit zwei Kolleginnen auch an zwei weiteren Lateralitäten: die motorische und die sensorische Einseitigkeit von Pferden.

Die motorische Lateralität zeige sich in der bevorzugten Verwendung der linken oder rechten Körperteile für bestimmte Aufgaben. Sensorische Lateralität bedeute wiederum, dass das Pferd bevorzugt seine linken oder rechten Sinnesorgane, etwa das linke oder rechte Auge oder Ohr einsetzt.

Das muss man wissen, damit man versteht, warum sich ein Pferd links oder rechts lieber führen lässt oder einem lieber das linke oder rechte Auge oder Ohr zuwendet.

Die Lateralität sagt auch viel über den Charakter eines Pferdes aus. Bei ausgeglichenen Pferden ist die Einseitigkeit meist nicht so stark ausgeprägt. Links motorische und sensorische Pferde sind häufig sensibler und schreckhafter als rechtsmotorische und rechtssensorische Vierbeiner.

Die Ausgeprägtheit der Einseitigkeit sagt auch viel über den Gemütszustand des Pferdes aus. Mit dem Stresspegel des Pferdes steigt auch dessen Einseitigkeit, weshalb man zunächst alles tun sollte, damit sich das Pferd wohl fühlt.

Konstanze Krüger kennt jede Menge Tipps, wie man die Händigkeit seines Pferdes herausfindet. Tritt es etwa meist mit dem linken Fuß an, liegt eine linke Einseitigkeit nahe. Ein Indiz hierfür wäre auch, wenn es sich links besser als rechts führen lässt. Vor allem aber ist es ein Warnsignal, wenn ein Pferd immer stärker links einseitig wird. Dann fühlt es sich aus irgendeinem Grund – bem Training, der Haltung, Fütterung, Weidegenossen etc. nicht wohl.

Mit einem beidseitigen Training kann man sein Pferd körperlich wie mental in Balancezu bringen. So sollte man beim Reiten oft die Seiten wechseln, oder auch bewusst von beiden Seiten aufsteigen, das Pferden von beiden Seiten führen, Aufzäumen, füttern usw. Keinesfalls sollte man das Pferd zwingen, dass es einem etwa mit dem anderen Auge anschaut, sondern es nur anbieten. Sonst bringt man das Pferd nur noch stärker unter Stress, was die Einseitigkeit fördert und das Pferd verstört.

Mehr dazu, wie wir die Einseitigkeit unserer Pferde besser erkennen,
interpretieren und darauf richtig reagieren können erfährst Du in dieser AUF
TRAB-Podcastfolge und im Buch „Lateralität bei Pferde“ von Konstanze Krüger, Isabell Marr und Kate Farmer, erschienen im Kosmos-Verlag.

Viel Hör- und Lesevergnügen wünschen Julia Kistner und ihre
Welshies.

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Foto: Konstanze Krüger